09.05.2024 12:09 Uhr

FC Bayern betrogen? England-Legende äußert Zweifel

Bayern Münchens Matthijs de Ligt (M.) beschwerte sich lautstark bei Schiedsrichter Szymon Marciniak
Bayern Münchens Matthijs de Ligt (M.) beschwerte sich lautstark bei Schiedsrichter Szymon Marciniak

Der FC Bayern wurde um ein spätes Tor im Halbfinal-Rückspiel der Champions League bei Real Madrid und somit um eine Chance auf den Finaleinzug betrogen, so die vorherrschende Meinung in Fußballdeutschland nach der 1:2-Niederlage der Münchner am Mittwochabend. England-Ikone Paul Scholes hat hingegen seine Zweifel, ob der Ball im Normalfall überhaupt ins Tor gegangen wäre.

Auch für den 66-fachen englischen Nationalspieler Paul Scholes ist klar, dass die Flagge des Linienrichters in der 13. Minute der Nachspielzeit "viel zu früh" hoch geht, wie der ehemalige ManUnited-Star in seiner Analyse für "TNT Sports" nach der Niederlage des FC Bayern bei Real Madrid erklärte: "Die geht sofort hoch."

Der Unparteiische hätte warten müssen, "das sind die Regeln", hob Scholes hervor. Da Hauptschiedsrichter Szymon Marciniak den Angriff vorschnell abpfiff, konnte sich der VAR nicht einschalten. Eine klare Fehlentscheidung des so erfahrenen Gespanns.

Denn: Weder Alphonso Davies noch Matthijs de Ligt standen beim Pass von Joshua Kimmich im Abseits, der anschließende Treffer des Niederländers hätte also zählen müssen. Dann wäre die Partie in die Verlängerung gegangen, schon das Hinspiel in München hatte mit 2:2 geendet.

Scholes warf allerdings zugleich die Frage in den Raum, ob de Ligt überhaupt den Ball im Tor hätte unterbringen können, wenn die Szene normal weitergelaufen wäre. Dem Engländer zufolge hätte Real-Torwart Andriy Lunin den Schuss womöglich gehalten. "Ich glaube, dass der Torhüter stoppt. Es ist ein tolles Tor, aber hätte er ihn sonst gehalten?", zweifelte Scholes: "Ich bin mir nicht sicher."

Auch Real-Trainer Carlo Ancelotti hatte auf der Pressekonferenz ins Feld geführt, dass seine Spieler nach dem ertönten Pfiff aufgehört hatten zu spielen. Ob der Ball somit ins Tor gegangen wäre, könne niemand sicher wissen, so das Argument.

Ex-Schiedsrichter üben Kritik an den Unparteiischen

Der langjährige Bundesliga-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer sprach hinterher bei "Bild" derweil von einem "nicht entschuldbaren Fehler in einem Champions-League-Halbfinale". 

"ZDF"-Experte Manuel Gräfe kommentierte: "Krasser Bock vom Schiedsrichter-Team und gleich zwei Fehler: Erst hätte Assistent mit der Fahne warten müssen. Und selbst wenn die Fahne kommt, der Schiedsrichter mit dem Pfiff."

Für den FC Bayern endet die Saison nun ohne einen Titel. Im Finale der Champions League fordert Real Madrid am 1. Juni Borussia Dortmund.